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Strecke 6340: Hönebacher Tunnel

Fotografiert im April 2005 von VSO
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Ostportal des Hönebacher Tunnels (Foto: VSO)
Ostportal, von Bahnhof Hönebach
  Westportal des Hönebacher Tunnels (Foto: VSO)
Westportal, vom Haltepunkt Ronshausen
 
Dieser Tunnel wurde ebenfalls zunächst in eigener Regie begonnen worden. Auf Grund der Anfang 1846 durchgeführten Ausschreibung übernahm die belgische Firma Goffard aus Lüttich im März 1846 die Bauarbeiten und setzte den belgischen Ingenieur Simon als Bauleiter ein.

Der Tunnel war mit seinen 982,80 Metern der längste Tunnel der Nordbahn; er hatte auf beiden Seiten sehr tiefe und lange Einschnitte von durchschnittlich je 600 Metern Länge. Das Gebirge, das über dem Tunnel eine höchste Höhe von 38 Meter erreicht, steigt zu beiden Seiten des Tunnels stark an. Es besteht hier aus rötlichem, sandigen Ton und Buntsandstein. Die lichte Weite des Tunnels beträgt 7,85 Meter, die lichte Höhe 6,12 Meter. Er liegt in der Geraden.

Blick in den Abluftschornstein des Hönebacher Tunnels (Foto: Jürgen Weber)
Blick in den Abluftschornstein (Foto: Jürgen Weber)
 
Die am 15. September 1845 begonnenen Arbeiten schritten auch im Jahr 1846 gut fort. Um die Zahl der Angriffspunkte zu vermehren, teufte man in ungefähr gleichen Entfernungen über der Tunnellinie 5 Förderschächte ab, die noch heute in Betrieb sind, bis auf einen, der im Jahre 1936 zugemauert wurde. Zwei davon, zwölfeckig ausgebildet und wie Schornsteine geformt, fungierten zur Dampflokzeit als Rauchabzugtürme. Der bauleitende Ingenieur erkannte sehr bald, dass es besonders wichtig sei, recht bald eine Möglichkeit zur horizontalen Ausförderung der Tunnelausbruchsmassen auf Schienen zu bekommen und richtete sein Augenmerk zunächst in der Hauptsache auf die baldige Beendigung der Einschnitte. Es gelang, diese bis Mai 1846 herzustellen, während man im April bereits mit dem Richtstollenbau begonnen hatte.

Bei der Abteufung der Förderschäfte stellten sich schon bald Schwierigkeiten ein, als man nämlich bereits in etwa 20 Meter Tiefe Waser antraf. Man mußte deshalb während der Förderarbeiten ständig Pumpen zum Herausfördern des Wassers ansetzen. Nach dem Bauberichten hörte der Wasserandrang in den Schächten aber vom Juni 1846 ab auf. Es scheint so, als ob das Wasser durch das Vordringen der Richtstollen abgezogen worden wäre. Im Oktober 1846 waren von den fünf Schächten bereits vier durch den Richtstollen vereinigt.

Im Gegensatz zu den anderen Tunneln wartete man bei dem Hönebacher Tunnel den Durchschlag des ganzen Richtstollens nicht ab, sondern begann bereits am 10. Oktober 1846 mit der Auswölbung des Tunnels, als erst ¾ des Richtstollens fertig war. Man befürchtete nämlich, dass die Arbeiten an diesem Tunnel länger dauern würden als die übrigen Arbeiten an der ganzen Nordbahn. Diese Arbeitsteilung erwies sich als vorteilhaft, denn der Richtstollen wurde zwar erst am 21. März 1847 fertig, im Juni war aber bereits ¼ des Gewölbemauerwerks hergestellt. Nachdem seit Ende Dezember 1847 auch noch Tag- und Nachtarbeit eingeführt worden war, hoffte man bis Ende Januar 1848 damit fertig zu werden und bis September mit allen Arbeiten fertig zu sein, also zwei Monate später, als bei der Ausschreibung vorgesehen war. Die Vollendung des Tunnels verzögerte sich indes noch um weitere zwei Monate. Endlich aber konnte der Tunnel am 27. November 1848 im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit eröffnet werden, zwei Monate nach Inbetriebnahme des Streckenstückes von Guxhagen nach Bebra.

Der Tunnel ist heute ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.
 
Text wurde dem Buch Die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn
Zur 100 jährigen Wiederkehr der Betriebseröffnung der ersten kurhessischen Eisenbahn am 30. März 1948
Herausgegeben von der Reichsbahndirektion Kassel
entnommen

Der kursive Text wurde vom Webseitenbetreiber eingefügt.
 
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Abluftschornstein des Hönebacher Tunnels (Foto: Wikipedia-Benutzer Störfix)   Fotografiert im August 2014 von Wikipedia-Benutzer Störfix,
steht unter Creative-Commons-Lizenz "Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert"
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  Ostportal des Hönebacher Tunnels (Foto: Wikipedia-Benutzer Störfix)
Ostportal, von Bahnhof Hönebach
  Abluftschornstein, aus der Dampflokzeit
 
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Fotografiert im Oktober 2005 von Klaus Erbeck
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Ostportal des Hönebacher Tunnels (Foto: Klaus Erbeck)
Ostportal, von Bahnhof Hönebach
  Westportal des Hönebacher Tunnels (Foto: Klaus Erbeck)
Westportal, vom Haltepunkt Ronshausen
 
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Weitere Bilder, fotografiert im Sommer 1985
(Ein Klick ins Bild öffnet ein größeres Bild)
 
Abluftschornstein des Hönebacher Tunnels
Abluftschornstein, aus der Dampflokzeit
  Blickrichtung Bebra oberhalb des Hönebacher Tunnels
Blickrichtung Bebra von oberhalb
 
Brüstung des Hönebacher Tunnels
Brüstung des Hönebacher Tunnels
  Blick aus dem Innern des Hönebacher Tunnels, Richtung Bebra
Blick aus dem Innern, Richtung Bebra
 
Ostportal des Hönebacher Tunnels
Ostportal, von Bahnhof Hönebach
  Westportal des Hönebacher Tunnels
Westportal, vom Haltepunkt Ronshausen
 
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