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Tunnelportale


Bilder der Industriebahnstrecke 96302: Solvay in Bernburg (Ohne Personenverkehr)

2 Tunnel (445 Meter)Lang  Kurz 

Kalkbahn der Solvay-Werke in Bernburg (Spurweite 900 mm)

Langer Tunnel  [BBG]  (ST)

Portal des langen Tunnels vom Beladebunker (Foto: Rainer Dill, Bernburg)

Länge:
375 Meter

Streckenteil:
Beladebunker -
Alter Steinbruch

Lfd-Nr, Direktion:
3035, SWB-001

Seite/Quadrant:
55 A Ohne Länge
45 A4 Ohne Länge

bei km:
0,2

Portal des langen Tunnels vom Steinbruch (Foto: Rainer Dill, Bernburg)
Portal vom Beladebunker (Juli 2003)
(Foto: Rainer Dill, Bernburg)
Weitere Bilder von
Michael Brunsch
Portal vom Steinbruch (Mai 2006)
(Foto: Rainer Dill, Bernburg)

Kurzer Tunnel  [BBG]  (ST)

Portal des kurzen Tunnels vom Steinbruch (Foto: Rainer Dill, Bernburg)

Länge:
70 Meter

Streckenteil:
Alter Steinbruch -
Werkbahnhof

Lfd-Nr, Direktion:
3036, SWB-002

Seite/Quadrant:
55 A Ohne Länge
45 A4 Ohne Länge

bei km:
0,8

Portal des kurzen Tunnels vom Werkbahnhof (Foto: Rainer Dill, Bernburg)
Portal vom Steinbruch (November 2004)
(Foto: Rainer Dill, Bernburg)
Weitere Bilder von
Michael Brunsch
Portal vom Werkbahnhof (Juli 2003)
(Foto: Rainer Dill, Bernburg)

Geschichte:

Die schmalspurige Werkbahn der Solvay-Werke

Ein jeder hat sie schon gesehen, und die meisten wissen, dass sie Kalkstein für das Solvay-Werk transportiert.

Für den Eisenbahnfreund ist diese Werkbahn aber doch schon etwas interessanter, denn der Streckenverlauf sowie ihre Betriebsdurchführung und die Fahrzeuge sind heute nichts Alltägliches.

Seit 1925 wird der Kalkstein im Tagebau westlich der Saale gewonnen. Täglich werden für die Produktion im Werk etwa 3000 Tonnen benötigt. Anfangs erfolgte der Transport des Rohstoffes mit einer Materialseilbahn. Nach dem zweiten Weltkrieg waren diese Anlagen stark verschlissen, eine Ersatzlösung mußte geschaffen werden. Es wurde entschieden, eine schmalspurige Werkbahn zu bauen. Seit 1958 fährt nun diese Bahn auf einer Strecke von fast 2.000 Metern, die Spurweite beträgt 900 mm. Der Querschnitt der vorhandenen Tunnel, durch die auch die Seilbahn führte, war letztlich ausschlaggebend für die Entscheidung der Spurweite. Aus dem Lieferprogramm des damaligen Lokomotivbau und Elektrotechnische Werke (LEW) Henningsdorf konnte die Werkbahnlok der Type EL 3/03 verwendet werden.

Zeichnung der Werkbahnlok EL 3/03 (Zeichnung: Rainer Dill, Bernburg)
 
  Gegenwärtig gehören zum Bestand der Werkbahn 2 Lokomotiven und 10 Talbot-Wagen. Im Normalfall werden für den Betrieb 1 Zug, bestehend aus einer Ellok und 5 Wagen benötigt. Die zweite Lok wird im Werkbahnhof ständig betriebsbereit vorgehalten. Betriebsfähige Reservewagen stehen im Abstellgleis im Bunkerbahnhof (Vorratsbunker) am Tagebau.

Für das Abstellen der Lokomotiven sowie für Reparaturen an den Fahrzeugen steht ein geräumiger, zweiständiger Lokschuppen mit den wichtigsten Werkstatteinrichtungen zur Verfügung. Hinter dem Lokschuppen befindet sich noch eine von Hand zu bewegende Drehscheibe mit 14 Metern Durchmesser, welche aber schon seit einiger Zeit nicht mehr genutzt wird.

Im Werkbahnhof ist ein zweites Gleis als Umfahrgleis vorhanden. Im Bereich des Entladebunkers gibt es noch ein kurzes Abstellgleis, um bei Bedarf Schadwagen abstellen zu können.

Der Streckenverlauf beginnt unter dem Vorratsbunker und fährt nach wenigen Metern in den großen, 375 Meter langen Tunnel, der großen Kurve unterhalb der Werkseinfahrt vom Schwenk-Zementwerk und durch den kleinen, fast 70 Meter langen Tunnel zum Werkbahnhof. Nach dem Passieren der Straße, der Bahnübergang ist mit Andreaskreuzen und manuell betätigter Warnblinkanlage ausgestattet, geht es über eine kräftige Steigung zur werkseigenen Saalebrücke, der Höhenunterschied beträgt hier 11 Meter. Hinter der Saalebrücke folgt dann schon der Entladebunker an den Kalkbrennöfen.

Insgesamt gibt es etwa 2.270 Meter Gleisanlagen, 6 handbediente Weichen und die schon oben erwähnte Drehscheibe.
Technische Daten
der Type EL 3/03:

(Zeichnung:
Rainer Dill,
Bernburg)
Dienstmasse
Spurweite
Achsanordnung
Länge über Puffer
Größte Breite
Größte Höhe über SOK
   bei abgesenktem Stromabnehmer
Treibraddurchmesser
Achsabstand im Drehgestell
Drehzapfenabstand
Kleinster zulässiger Kurvenradius
Anzahl der Fahrmotore
Stundenleistung der Lokomotive
Zugkraft bei Stundenleistung
Geschwindigkeit bei Stundenleistung
Maximale Zugkraft
Höchstgeschwindigkeit
Fahrdrahtspannung
   seit einigen Jahren
75 t
900 mm
BoŽBoŽ
13.700 mm
2.370 mm

2.900 mm
950 mm
1.800 mm
7.390 mm
50 m
4 Stück
740 kW
102 kN
24,7 km/h
235 kN
50 km/h
1.200 V Gs.
600 V Gs.

Rund eine halbe Stunde dauert die Hin- und Rückfahrt einschließlich Be- und Entladung. In den Beladebunker können die Züge nur geschoben werden, das heißt die Lok steht mit ihrem zweiten Bügel vor der Bunkerkante, wo auch der Fahrdraht endet. Die Entladung erfolgt wechselseitig, da am letzten Entladebunker auch das Gleis endet. Dies bedeutet, dass zum Beschicken des letzten Entladebunkers die Züge als geschobene Züge zum Werk fahren. Das dazu notwendige Umsetzen der Lok erfolgt im Werkbahnhof über das bereits erwähnte Umfahrgleis.

Ein alltäglicher Zweischichtbetrieb ist ausreichend, um das Werk mit Kalkstein zu versorgen. In der Regel fahren die Züge in der Frühschicht sowie in der Mittagsschicht.

Von Rainer Dill, Bernburg. Aufgezeichnet nach einer offiziellen Mitfahrt zusammen mit dem Tagebau-Leiter des Werkes

Weitere Bilder von Michael Brunsch gibt es hier.


Landkarte:

Streckenkarte der Werkbahn, Zeichnung: Rainer Dill, Bernburg

Hinweis:

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