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Strecke 5302: Festungstunnel Werk II

Reproduktion einer historischen Zeichnung des eingleisigen Festungstunnels Werk II (Sammlung: Hans Kuhn)  
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Für die Bahnlinie nach Augsburg, auch Maximiliansbahn genannt, wurde 1852/53 im Ulm ein etwa 60 bis 80 Meter langes Tunnelbauwerk, siehe Zeichnung links, errichtet, das ähnlich wie die Stadttore aus einem Torturm in der Escarpenmauer und einer den Wall unterquerenden Poterne bestand. Das erste Element der auf Steinpfeilern aufliegenden Grabenbrücke war abwerfbar. Oberhalb des Durchlasses erbaute man auf dem Wall eine Bonnetbatterie, aus der mit 2 Geschützen in Richtung der Bahnlinie gefeuert werden konnte. 1873 - 1875 kam es zum zweigleisigen Ausbau der Bahnlinie nach Augsburg und zum Bau der Strecke 5400 nach Kempten im Allgäu. Das Bahntor wurde dazu auf 3 Durchfahrten erweitert und auf 43 Meter verkürzt, so dass diese nun an der äußeren Wallböschung mündeten. In der Flucht der Escapenmauer entstanden Torpfeiler mit Eisentoren. Seitlich gelegene halbrunde Kasemattblöcke trennten den Torbereich vom Rondengang. Der Geschützstand dagegen wurde abgebrochen, da gemauerte Wallbatterien dieser Art nicht mehr sinnvoll waren.

Das Eisenbahnblockhaus, auf dem unteren Bild hinten links, im ehemals rechten Waffenplatz ist ein viertelkreisförmiges Bauwerk mit drei Geschützkasematten. An seiner Kehle besaß es ursprünglich eine Tambourmauer. Dieser Vorhof hatte etwa dieselbe Bauform wie bei den Blockhäusern der anderen Fronten. In der rückwärtigen Mauer lag in einer Einbuchtung das Tor, im Hof gab es einen eigenen Brunnen. Das Blockhaus mit Hof stand auf einer mit Mauern gefütterten Plattform auf der Höhe des gedeckten Weges, von dem es durch einen vier Meter breiten Graben getrennt war. Ausfallende Truppen konnten über eine hölzerne Brücke rechts der Caponniere 2 auf die Plattform gelangen. Zwei abwerfbare Brücken führten zu beiden Seiten des Blockhauses über den gedeckten Weg.

  Blick vom dreigleisigen Festungstunnels Werk II über das Eisenbahntor zum Eisenbahnbahnblockhaus und Glacistor (Sammlung: Hans Kuhn)
Der Abbruch der Festungsanlagen und des Tunnels erfolgte nicht zwischen 1907 und 1910, wie in einigen Quellen genannt, sondern erst 1932, als die Strecke zwischen Ulm und Augsburg elektrifiziert wurde. Dies belegt die Quelle B 773/120-Nr.003 aus dem Stadtarchiv Ulm, die die Jahre 1927 - 1933 behandelt. Auch das Buch "Eisenbahnen in Schwaben - 1840 bis heute" von den Autoren Walther Zeitler und Helge Hufschläger, 1980 im Motorbuch-Verlag erschienen, bezieht sich auf diese Quelle.

Siehe auch: Hans Kuhn, "Ulmer Eisenbahn-Geschichte 1835 - 1945", erschienen im Armin-Vaas-Verlag, 89129 Langenau bei Ulm
 
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